Created at | 05.01.2022 |
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Created by | Claas Fritzsche, Nina Hasch, Annika Pohlmann, Theresia Schmidt |
In der Stadtforschung ist seit geraumer Zeit eine Aufmerksamkeit für die Bedeutung der menschlichen Sinne und Emotionen ersichtlich. Die Forschungsprojekte setzen sich mit Wirkungen zwischen Städten und Menschen auseinander. Dabei wird versucht, Erkenntnisse zu erlangen, wie Städte lebenswerter gestaltet werden können. In Anlehnung an den englischsprachigen Begriff landscape (dt.: Landschaft) werden diese Ansätze unter dem Begriff der sensescapes (mögliche dt. Übersetzung: Sinneslandschaften) zusammengefasst.
Eine starke Aufmerksamkeit erhielt das Wahrnehmen von Sounds - also von Geräuschen, Klängen oder Tönen. In diesem Zusammenhang entstand das Konzept des Soundscape, welches wie folgt definiert wird: Das Soundscape ist die akustische Umgebung, die durch eine Person oder durch eine Gruppe von Menschen im Kontext wahrgenommen, erfahren und/oder begriffen wird. Bei diesem Ansatz wird z.B. danach gefragt, was wir an einem konkreten Ort überhaupt hören, ob es typische Geräusche oder Klänge für diesen Ort gibt, wie wir das Gehörte empfinden oder welche Assoziationen wir dazu haben.
In der Stadtentwicklung spielten Sounds bisher lediglich im Rahmen von Lärmschutzpolitik eine Rolle. Es wurden Lärmobergrenzen definiert, entsprechende Richtlinien festgelegt und physische Schallschutzmaßnahmen gebaut. Seit den letzten Jahren werden allerdings Ansätze einer Trendwende erkennbar. Das grundsätzliche Interesse an “dem Gehörten” steigt. Vermehrt wird nun untersucht und erprobt, wie sich Geräuschssituationen - z.B. im öffentlichen Raum von Städten - verbessern lassen können.